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Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem AnglerVon Steffi Abel, Posting aus der Newsgroup de.comm.infosystems.www.authoring.mics "Mathias Hundt" schrieb: > Lagerfeld zeigt seine Kleider auf einer Modenschau > auch nicht auf einem einfachen Kleiderbügel. Stimmt. Aber er zeigt sie nicht ausschließlich auf einer Modenschau.
> Da rennen eine Menge handverlesener Models
> dafür auf dem Lafsteg hin und her.
Und eine Menge Einkäufer in den Verkaufsräumen. Es sind diese Einkäufer in den Verkaufsräumen, die das Geschäft machen - nicht die B-Prominenz vor dem Laufsteg.
> Wir reden doch hier von Design und nicht
> von einer Bahnauskunft.
Auch das stimmt. Aber man sollte überlegen, ob man das Produkt (Fotografie) oder die Verpackung (Flash-Animation) verkaufen möchte.
> So, wie Du das jetzt darstellst, wäre es am besten
> ich würde einen Downloadlink einrichten, auf den
> dann der Interessent klickt und ein Zip mit
> losen Bildern erhält.
Das als zusätzliche Option anzubieten ist sicher eine bessere Idee, als ausschließlich eine Flash-Präsentation der Bilder anzubieten. > Hast Du schon einmal zugesehen, > wie im alltäglichen Leben ein > Fotograf seine Mappe in der > Agentur vorstellt? Ja. > Da wird jedes einzelne Bild möglichst > intensiv zelebriert und nicht nur der > Ordner "durchgeblättert" Aber doch nur, wenn der Fotograf zuvor (aus einem größeren Kreis) ausgewählt und eingeladen wurde, seine Bilder zu präsentieren. Keine Agentur wird allen Bewerbern die Chance geben, ihre Bilder so zelebrieren zu dürfen. Und am Anfang dieses Auswahlverfahrens steht immer ein schnelles Durchblättern der Bewerbermappe. > Manche Bilder benötigen ein passendes Umfeld, > eine passende Atmosphäre um besser > wahrgenommen zu werden. > Ein Fotograf ist in erster Linie > ein Gestalter und eben kein > Warenanbieter. Ein Fotograf mit eigener Website ist in erster Linie ein Dienstleister, der über seine Website seine Dienstleistung an so viele Einkäufer wie möglich verkaufen möchte. Er sollte es daher potenziellen Auftraggebern so einfach wie möglich machen, seine Dienstleistungen kennenzulernen und ist daher gut beraten, keine Barrieren (aktivieren Sie Javascript, installieren Sie Flash, schalten Sie Java ein) zwischen sich und seinen Auftraggebern aufzubauen. > Demzufolge legt er naturgemäß > mehr wert auf die Präsentation, > als auf eine Katalogsituation. Klug. Ein gut gestalteter Katalog hilft ganz sicher dabei, eine Dienstleistung gut zu verkaufen. "Um meine Bilder zu sehen, bitte hier klicken." ist mit Sicherheit eine besch... Website für einen Fotografen. "Um meine Bilder zu sehen, bitte einen 19"-Monitor kaufen, die Auflösung auf 1024*768 einstellen, den IE 6 downloaden, Javascript aktivieren, Flash 5 downloaden, das Fenster zum Vollbild aufziehen und die Stereoanlage ausschalten um meine Hintergrundmusik hören zu können" ist mit Sicherheit ebenfalls eine besch... Website (nicht nur) für einen Fotografen. > Warum gestehst Du das ihm nicht zu? > Gerade heute in der Zeit in der > die Massenware Fotografie so > inflationär zur bloßen Dienstleistung > zu verkommen droht, > halte ich den Wunsch nach > individueller Abgrenzung für > besonders einleuchtend. Das ändert aber nichts daran, dass Kunst Dienstleistung ist. Und diese Dienstleistung will verkauft werden. Schnell und lukrativ. Wäre dem nicht so, bräuchte ein Künstler weder Website noch Gallerie oder Ausstellung. Ich weiß, dass es nicht viele Fotografen gibt, die den 50.000 Euro-Auftrag für einen Katalog ablehnen würden. Aber ich weiß, dass es viele Fotografen gibt, die vieles dafür tun würden, um einen solchen Auftrag zu erhalten - warum also nicht auch eine Website bauen, auf der sich der Auftraggeber auch ohne Flash über die Leistungen des Fotografen informieren kann? Wenn auch nur der Hauch einer Chance bestehen würde, einen 50.000 Euro-Auftrag von einem NN4-User ohne Flash-Plugin zu erhalten, sollte man diese Chance nutzen. > Seine Fotos sind sein Kapital. > und so wie eine kostbare Uhr beworben > wird, so möchte er seine Bilder > eben auch anbieten. Und so wie man (mittlerweile) eine kostbare Uhr nicht nur den Leuten mit kostbaren Kleidern sondern auch Jeans-Trägern anbietet, sollte man kostbare Bilder nicht nur den Leuten mit neuestem Equipment anbieten. > Dem einen mag eine einfache > und simpel gestrickte Seite reichen, > aber die meisten wünschen sich > schon etwas mehr Weihrauch > bei der Vorstellung ihrer Bilder. Das mag schon sein, jedoch muß der Köder dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Es interessiert nicht, wie der Auftragnehmer seine Bilder präsentieren will, es interesiert ausschließlich, wie der Auftraggeber die Bilder präsentiert haben möchte - und der will bei einer ersten Sichtung potentieller Kandidaten übers Web vermutlich viel weniger Weihrauch riechen, als der Kandidat verteilt. Von Steffi Abel, Posting aus der Newsgroup de.comm.infosystems.www.authoring.mics Zur Streitschrift: "Warum können Werbeagenturen keine guten WWW-Seiten schreiben?" |